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Vakuumhärten – präzise & verzugsarm

Blank, präzise, prozesssicher: Listemann härtet Ihre Bauteile im Vakuum mit Hochdruck‑Gasabschreckung – ideal für Präzisionsteile, Werkzeuge und martensitische Edelstähle.

Das Wichtigste in Kürze

Was ist Vakuumhärten?

Beim Vakuumhärten erfolgt die Wärmebehandlung Ihrer Bauteile in einer sauerstoffarmen Umgebung. Die Abkühlung übernehmen leistungsstarke Gebläse mit Hochdruck‑Gasabschreckung (HPGQ) in Stickstoff oder Argon. Dadurch werden Oxidation und Zunderbildung vermieden, Oberflächen bleiben blank, und Maß‑ sowie Formabweichungen lassen sich reduzieren.

Der Prozess im Überblick: Reinigen & Rüsten → Evakuieren (bis in den Hochvakuumbereich) → Vorwärmen → Austenitisieren bei werkstoffspezifischer Temperatur → Gasabschrecken (typisch 1 – 6 bar) → Anlassen zur Einstellung von Härte und Zähigkeit. Jeder Schritt wird überwacht und protokolliert, um eine hohe Reproduzierbarkeit und Rückverfolgbarkeit sicherzustellen.

Ihre Vorteile auf einen Blick

Blank & oxidfrei

Optimal für Pass‑ und Dichtflächen sowie für nachfolgende Beschichtungen (z. B. PVD).

Verzugsarm

Gleichmässige, medienfreie Abschreckung reduziert Bearbeitungsaufwand nach dem Härten.

Sauber & effizient

Keine Öl‑ oder Salzrückstände, Reinigung meist minimal.

Prozesssicher

Rezepturen, Chargentracking und Messkurven sorgen für wiederholbare Qualität.

Geeignete Werkstoffe & Zielhärten

Werkzeugstähle

Kaltarbeitsstähle wie 1.2379 (X153CrMoV12) für Schneid‑ und Stanzwerkzeuge
Warmarbeitsstähle wie 1.2343 / 1.2367 für Formeinsätze und Druckgießwerkzeuge 
Pulvermetallurgische Stähle (PM) für hoch belastete Werkzeuge und Formen

Martensitische rostbeständige Stähle

Zum Beispiel 1.4034 / 1.4057 – kombinieren Korrosionsschutz mit härtbarer Matrix, geeignet für Präzisionskomponenten und Instrumente. Diese Stähle werden gerne in der Medizintechnik aufgrund ihrer erhöhten Korrosionsbeständigkeit angewendet. Wir sorgen mit der Wärmebehandlung um den besten Kompromiss zwischen Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit.

Aushärtbare Stähle

Zum Beispiel 1.4542 (17-4 PH) oder 1.4568 (17-7 PH) vereinen ausgezeichnete Zähigkeit mit gutem Korrosionsschutz.

Zielhärten

Die erreichbaren Härten sind werkstoff‑ und gefügeabhängig. Wir beraten Sie zur optimalen Balance aus Härte, Zähigkeit und Masshaltigkeit, empfehlen die nötige Anzahl Anlasszyklen (i. d. R. 2–3) und prüfen nach gängigen Normen (z. B. ISO 6508).

Auf Wunsch dokumentieren wir Härtewerte (HRC/HV) und – falls erforderlich – Mikrostrukturen im Schliffbild.

Vorteile gegenüber Alternativen

Vakuumhärten vs. Öl‑/Salzbadhärten

  • Oberfläche: Vakuumhärten liefert blanke, oxidfreie Oberflächen; Öl/Salz kann Oxidation/Zunder verursachen.

  • Maßhaltigkeit: Die gleichmäßige Gasabschreckung senkt die Verzugstendenz – weniger Nacharbeit.

  • Sauberkeit: Kein Medienanfall, geringer Reinigungsbedarf.

  • Prozessstabilität: Exzellente Reproduzierbarkeit durch Steuerung sämtlicher Wärmebehandlungsparameter

  • Arbeitssicherheit & Umwelt: Kein Umgang mit brennbaren Ölen oder Salzschmelzen.

Häufige Fragen zum Vakuumhärten

Bis max. 1500 x 1700 mm und 2000kg pro Charge. Grössere Abmessungen prüfen wir individuell – idealerweise mit Zeichnung.

Das ist werkstoffabhängig. Für gängige Werkzeugstähle sind hohe HRC‑Werte möglich; bei martensitischen Edelstählen stimmen wir Härte und Anlassstrategie gezielt auf Zähigkeit und Korrosionsanforderungen ab.

Vakuumhärten ist für alle Stähle geeignet, deren kritische martensitische Abkühlgeschwindigkeit mit den Möglichkeiten des Vakuumofens übereinstimmt. Damit sind zum Beispiel Einsatzstähle und Vergütungsstähle in der Regel nicht für das Vakuumhärten geeignet.

Durch geeignete Bauteilorientierung, saubere Oberflächen, gleichmässige Wandstärken, definierte Spannungsarmglühungen sowie durchdachtes Vorwärmen/Austenitisieren. Wir unterstützen mit Vorrichtungs‑ und Orientierungsempfehlungen.

Starke Wanddickensprünge, scharfe Kanten und Kerben erhöhen das Riss‑/Verzugspotenzial. Eine anlassgerechte Konstruktion plus geeignete Fixturierung minimiert Risiken.

Auf Wunsch Härteprotokolle (HRC/HV), Chargenprotokolle (Temperatur/Druck), ggf. Mikrostruktur‑Bewertungen und Materialzeugnisse. Zertifikate: EN9100 / Nadcap.

Typisch 3 Arbeitstage ab technischer Freigabe. Im Rahmen unserer Möglichkeiten bieten wir auch gerne einen 24h – Service an.

Einsatzgebiete

Projekt-Check

Unser neuer Check hilft Ihnen dabei in kürzester Zeit eine professionelle Einschätzung möglicher Projekte im Rahmen unserer Verfahren über die Umsetzbarkeit zu erhalten. Wir informieren Sie ob und wie eine Realisierung möglich wird.